Newsletter 04/2013 – 20.12.2013

Newsletter 04/2013 – 20.12.2013

am 20. Dezember 2013 in Newsletter | 0 comments

Liebe Mitglieder und Freunde des Adipositas-Netzwerkes SAAR e. V.,

Zum Ende dieses Jahres möchten wir uns bei Ihnen herzlich für die gute Zusammenarbeit, ihre Unterstützung und ihr Vertrauen bedanken.

Mit Fortbildungsveranstaltungen und Projektarbeit versuchten wir weiterhin, für die Thematik Übergewicht und Adipositas zu sensibilisieren, den Kontakt mit Multiplikatoren und Therapeuten aufzubauen und Betroffene durch Beratung und Zusammenarbeit mit der Adipositas-Selbsthilfe Saar zu unterstützen.

Anfragen durch das Gesundheitsministerium wurden bearbeitet und die Mitarbeit in der Initiative „ Das Saarland lebt gesund“ zugesagt. Für das Gesundheitssystem stellt die Prävention der Adipositas unbestritten ein zentrales Aufgabenfeld dar. Das Adipositas- Netzwerk hat dazu ein Positionspapier formuliert, welches Sie im Anhang nachlesen können. Trotz unseres Engagements wurde uns für 2014 keine finanzielle Unterstützung durch öffentliche Mittel gewährt. Strukturelle Aufbauarbeit eines stufengerechten Adipositastherapie sowie die Entwicklung eines durchgängigen Präventionskonzeptes ist aber mehr als eine ehrenamtliche Aufgabe! Wir werden uns dennoch mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln engagiert einsetzen. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern werden wir schrittweise weiter am Erfolg arbeiten.

Im kommenden Jahr wird am 12. März 2014 das saarländische Adipositasforum die Thematik Übergewichtsprävention bei Menschen mit Behinderung aus interdisziplinärer Perspektive behandeln, wozu wir Sie jetzt schon herzlich einladen.
Rund um den europäischen Adipositastag am 18. Mai 2014 planen wir zusammen mit der BEK/GEK saarlandweite Informationsveranstaltungen, woran Sie sich gerne aktiv beteiligen können.

Ihnen allen wünsche ich im Namen des Vorstandes eine schöne Adventszeit, ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2014

Ihre Angelika Thönnes

Deutschen Adipositas-Gesellschaft

Aus dem Protokoll zur Mitgliederversammlung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. am 04.10.2013 in Hannover zu Ihrer Information:.

Prof. Wabitsch berichtet über die Vorstandsarbeit der letzten Monate. Das Leitbild der DAG wurde geringfügig überarbeitet (nicht inhaltlich, lediglich sprachliche Anpassung) und ist auf der Homepage der Gesellschaft einzusehen. Prof. Wabitsch stellt bewusst das Leitbild der Fachgesellschaft in den Mittelpunkt. An diesem Leitbild muss sich die Arbeit der Mitglieder, des Beirats und des Vorstands der DAG e.V. orientieren:

„Adipositas ist eine chronische Krankheit und stellt ein zentrales Gesundheitsproblem in Deutschland dar. Jede/r dritte Deutsche hat ein zu hohes Körpergewicht, das seine Gesundheit gefährdet. Adipositas verursacht eine Einschränkung der Lebensqualität, ist häufig mit Begleit- und Folgeerkrankungen und einer drohenden Verkürzung der Lebenszeit verbunden. Adipositas belastet die Volkswirtschaft erheblich.

Es ist daher das erklärte Ziel der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG), alle auf dem Gebiet der Adipositas tätigen Expertinnen und Experten zusammenzubringen, um gemeinsam das vorhandene Wissen zur Prävention und Therapie der Adipositas einzusetzen und zu vermehren und damit einen Beitrag zur Gesundheitsförderung in der deutschen Bevölkerung zu leisten.

Die DAG verfolgt dabei im Einzelnen folgende Ziele:

  • Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der Adipositas zu fördern. Sie arbeitet dabei eng mit dem Kompetenznetz Adipositas zusammen
  • evidenzbasierte Leitlinien zur Prävention, Diagnose und Therapie der Adipositas zu erstellen und zu verbreiten
  • den nationalen und internationalen wissenschaftlichen Austausch (EASO, IASO) zu pflegen
  • die Fort- und Weiterbildung sowie Zertifizierung von Behandlungseinrichtungen auf dem Gebiet der Adipositas zu fördern
  • Wissenschaftler sowie Anwender und Akteure an den Schnittstellen von Wissenschaft, Praxis und Politik zu vernetzen
  • Betroffene über das Thema Adipositas und insbesondere über die aktuellen Behandlungsmöglichkeiten zu informieren
  • mit anderen gesellschaftlichen Akteuren (“stakeholdern”) im Bereich Adipositasprävention zusammenzuarbeiten
  • gegen Ignoranz und vielfältige Diskriminierung adipöser Menschen zu wirken und
  • die Öffentlichkeit und Medien über das Thema Adipositas aufzuklären ”

Neues aus der Wissenschaft

Übergewicht und Menschen mit Behinderung

Das Auftreten von Adipositas stellt für viele Menschen mit geistiger Behinderung oder intellektuellen Handicaps ein großes Problem dar. Die Literatur und Leitlinien gehen derzeit nicht über die Symptomatik und Diagnostik hinaus, konkrete Aussagen zur Therapie fehlen. Den geistig behinderten Menschen in Deutschland steht momentan ein absolut unzureichendes Therapieangebot zur Verfügung.

https://www.thieme-connect.com/

http://lebenshilfe.de/

Alkoholprobleme nach Adipositas-Chirurgie

Die bariatrische Chirurgie ermöglicht bei Adipösen eine deutliche Gewichtsabnahme und hat einen hohen Effekt auf die Komorbidität, v.a. kann sie einen Diabetes kurieren. Eine Verbesserung der psyochosozialen Befindlichkeit hinsichtlich Depressivität und sozialer Teilhabe ist dokumentiert. Eine Untersuchung in den Archives of Surgery (2012; doi: 10.1001/2013.jamasurg.265) dokumentiert aber ein leicht erhöhtes Risiko einer Alkohol- und Drogenabhängigkeit. Daher müssen in der Vorbegutachtung vor Seiten der Psychologen / Psychotherapeuten Gefährdungen erkannt und das Risiko angesprochen werden.

http://www.aerzteblatt.de/

Darmbakterien senken Körpergewicht

Die Wirkung eines Magenbypass beruht möglicherweise nicht allein auf der Verkleinerung des Magens und der Verkürzung der Resorptionsstrecke. Experimente in Science Translational Medicine (2013; doi: 10.1126/scitranslmed.3005687) belegen eine Veränderung der Darmflora, die nach der Übertragung auf nicht-operierte Tiere eine Gewichtsabnahme induzierte.

http://www.aerzteblatt.de/

Wachsender Taillenumfang erhöht Krankheitsrisiko auch bei Kindern

Am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Adipositas in Leipzig haben Wissenschaftler fast 1500 Kinder und Jugendliche im Alter von elf bis 18 Jahren untersucht.

Sie wollten herausfinden, welche Hinweise die Körper-Fett-Verteilung auf spätere Erkrankungen gibt. Sie konnten zeigen, dass neben dem Körpermassenindex auch der Taillenumfang bereits bei Jugendlichen eine große Rolle spielt. Das heißt ganz konkret, dass mit Zunahme des Taillenumfangs schon deutlich veränderte Blutparameter zu finden sind.

Mehr dazu: http://www.deutschlandfunk.de/

Kinder haben heute wenige Ausdauer

Australische Wissenschaftler haben 50 Studien analysiert, bei denen die Lauffitness von Kindern untersucht wurde. Durch die Studien wurden insgesamt mehr als 25 Millionen Kinder und Jugendliche aus 28 Ländern über einen Zeitraum von fast fünf Jahrzehnten erfaßt. Die dabei gelaufenen Zeiten über lange Strecken dienten den Wissenschaftlern als Grundlage für eine Analyse der Herzkreislauf Funktion. Diese zeigte, so die Forscher, dass die Ausdauer in den vergangenen Jahrzehnten deutlich abgenommen habe. Quer durch die Nationen verloren die Menschen von Jahrzehnt zu Jahrzehnt fünf Prozent ihrer Ausdauer. Die Forscher vermuten, dass sich dieses Phänomen dadurch erklären lässt, dass die Kinder – dicker werden.

Mehr dazu: http://www.eurekalert.org/

Übergewicht führt zu frühzeitiger Pubertät

Übergewicht könnte ein Hauptgrund für eine frühzeitige Geschlechtsreife sein. Kinderärzte der Universität von Cincinnati stellen im Fachblatt “Pediatrics” einen Zusammenhang her zwischen einem hohen Body-Mass-Index (BMI) und einem frühen Beginn des Brustwachstums bei Mädchen.

Mehr dazu: http://www.dradio.de/

Fettschürzen-Entfernung verbessert Gewichtskontrolle nach Magenbypass

Fettschürzen-Entfernungen nach einem Magenbypass könnten Patienten langfristig helfen, ein niedrigeres Körpergewicht zu halten. Die massive Gewichtsabnahme nach der Operation führt häufig zur Fettschürzen-Bildung an Oberarmen, Brust und Bauch. Die Ärzte verglichen 200 Patienten, von denen rund die Hälfte eine zusätzliche Fettschürzen- Entfernung nach Gewichtsabnahme erhielt. Die durchschnittliche Gewichtsabnahme der Patienten betrug 45,2 kg nach zwei Jahren. Die jährliche Gewichtszunahme nach diesen zwei Jahren war in der Gruppe mit der Fettschürzenentfernung signifikant niedriger

Mehr dazu: http://www.aerzteblatt.de/

Adipositas beeinträchtigt Lernerfolg und Selbstwertgefühl von Kindern

„Fettleibige Kinder haben es in der Schule schwerer: Sie schneiden im Mathematik-Unterricht schlechter ab und besuchen seltener ein Gymnasium. Das zeigt eine Studie Berliner Forscher. Sie belegt erstmals für Deutschland, dass Fettleibigkeit unabhängig vom sozialen Status der Eltern Einfluss auf den Schulerfolg hat. Ein möglicher Grund dafür: Das Gehänseltwerden beeinträchtigt Lernerfolg und Selbstwertgefühl.“

Mehr dazu: http://www.scinexx.de/

Neue Mitglieder

Wir begrüßen herzlich im Adipositas-Netzwerk als neue Mitglieder:

  •  Die BARMER GEK Saarland; Herr Freudenreich
  •  Herr Dr. med. Reinhard Jilg, Praxis für Allgemeinmedizin, Ernährungsmedizin, Kleinblittersdorf

Termine

Mittwoch, 15. Januar 2014 18.00 Uhr

Qualitätszirkel Adipositastherapie DAG, die neuen S3-Leitlinien CJD Homburg, Einöder Str. 80

Mittwoch, 12. März

Saarpfälzisches Adipositasforum

Gesundheitsförderung bei Menschen mit Behinderung unter dem besonderen Aspekt der Adipositasprävention T

Am Forum Homburg

20.-22.03.2014

4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) Essstörungen über die Lebensspanne
Universität Leipzig

www.dgess-leipzig2014.de ́

18. Mai 2014

Europäischer Adipositastag

21. – 22. November 2014

30. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V.

Kongresscenter Leipzig

Buchhinweise, Filmhinweise

Werner Pudel (2013). Adipositas-Patienten in Klinik und Pflege. Organisatorische und materielle Vorrausetzungen für die Pflege. Berlin. 29,90€, auch als E-Book erhältlich

Das Buch gibt praxisnahe Hilfestellungen für Personal und Führungskräfte hinsichtlich bestmöglicher Pflege adipöser Patienten aber auch hinsichtlich der Aspekte des Arbeitsschutzes für das Pflegepersonal: Gezielte technische und organisatorische Maßnahmen sind erforderlich um in Zukunft den verstärkten Herausforderungen multimorbid adipöser Patienten gerecht zu werden.

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