Newsletter 02/2008 – 05.07.2008

Newsletter 02/2008 – 05.07.2008

am 5. Juli 2008 in Newsletter | 0 comments

Liebe Mitglieder und Freunde des Adipositas-Netzwerkes SAAR e.V.,

wir freuen uns, Ihnen unseren Newsletter zusenden zu können. Wir haben wieder versucht, eine Reihe von Informationen rund um das Thema Adipositas zusammenzutragen. Ganz besonders möchten wir auf den nächsten Landesdiabetikertag am 25.10.2008 in den Hochwald-Kliniken Weiskirchen aufmerksam machen. Ebenso möchten wir schon jetzt auf unsere nächste Mitgliederversammlung am Mittwoch, den 10. September um 18.00 Uhr im dem CJD Homburg hinweisen. Eine gesonderte schriftliche Einladung mit den Tagesordnungspunkten folgt.

Um sowohl unsere Homepage als auch den Newsletter immer auf dem Laufenden halten zu können, wären wir für die Zusendung von interessanten Neuigkeiten und Links sehr dankbar.

Ich wünsche Ihnen allen sonnige und erholsame Ferien, mit den besten Grüßen

Ihre Angelika Thönnes
1. Vorsitzende Adipositas-Netzwerk SAAR e.V.

Nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung

Das Bundeskabinett hat unter dem Titel „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ beschlossen hat. Informationen zum Nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten finden Sie hier: http://www.adipositas- saarland.de/dokumente/NationalerAktionsplan%20-%2025.6.08.pdf

Lebensstiländerung schützt nicht jeden gleich gut

Die Zahl der Typ-2-Diabetiker nimmt in Deutschland rasant zu. Neben der Vererbung spielen auch der Lebensstil und die Ernährung eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung. Ernährungsumstellung und Bewegungsprogramme gelten als sinnvolle Präventions- und Therapiemaßnahmen.
Allerdings gibt es Risikopersonen für einen Typ-2-Diabetes, die auf Präventionsmaßnahmen unterschiedlich gut ansprechen.

Diesen so genannten Non-Respondern helfen eine Diät oder Sport weniger als anderen. Mit Hilfe des 2003 begonnenen Tübinger Lebensstil-Interventions-Programms (TULIP) will Prof. Häring vom Universitätsklinikum Tübingen Faktoren ausfindig machen, mit denen man vorhersagen kann, ob ein Patient trotz Lebensstiländerung Diabetes bekommt.

Hormon Leptin spielt eine entscheidende Rolle

23.06.2008: Das Hormon Leptin spielt eine entscheidende Rolle bei der erneuten Gewichtszunahme nach einer Diät. Das Satthormon Leptin ist einer der Hauptverantwortlichen für den lästigen Jojo-Effekt nach Diäten, haben US-Forscher gezeigt: Wenn sein Spiegel bei einer Gewichtsabnahme parallel zum Verschwinden der Fettdepots sinkt, reagiert das Gehirn darauf, indem es sowohl das Hungergefühl steigert als auch den Energieverbrauch des Stoffwechsels senkt. Die Folge: Der Betroffene isst mehr und nimmt praktisch sofort wieder zu. Wird der Leptin-Spiegel jedoch künstlich auf dem Level gehalten, auf dem er vor der Gewichtsabnahme war, normalisiert sich die Gehirnaktivität wieder, und das reduzierte Gewicht kann leichter gehalten werden. Leptin könnte demnach also doch für eine Therapie gegen Fettleibigkeit eingesetzt werden, wenn auch nicht, wie eine Zeitlang angenommen, als Allzweckwaffe fürs Abnehmen.

Mehr dazu: http://www.wissenschaft.de/

Gastric Banding versus konventionelle Diabetestherapie

Zur Bedeutung der „Metabolischen Chirurgie“

Mit dem erhöhten BMI ist ein gravierender Anstieg der Diabetesinzidenz assoziiert und damit die Zunahme kardiovaskulär bedingter Morbidität und Mortalität.
In einer Reihe unterschiedlicher Beobachtungsstudien fanden sich Hinweise dafür, dass ein deutlicher Gewichtsverlust durch bariatrische Chirurgie den Diabetes mellitus bei adipösen Patienten günstig beeinflusst.

In einer ersten randomisierten Studie wurden nun von einer australischen Arbeitsgruppe die Auswirkung der Gewichtsabnahme mittels Gastric Banding auf den Typ-2-Diabetes mit der einer konventionellen Diabetesbehandlung bei adipösen Patienten verglichen.
Nach Auffassung der Autoren zeigt diese Untersuchung, dass Patienten, die sich einer Magenbandoperation unterziehen, eine Remission des Diabetes mellitus erreichen können, weil eine deutlichere Gewichtsabnahme erzielt wird. Die Ergebnisse, drei von vier Diabeteserkrankungen wurden geheilt, sind beeindruckend. Dennoch, so die Autoren, müssen durch größere Untersuchungen unterschiedlicher Patientengruppen die Untersuchungsergebnisse weiter erhärtet werden. Auch sollten noch Daten zur Langzeitwirkung erhoben und ausgewertet werden.

Quelle: Dixon JB et al: Adjustable Gastric Banding and Conventional Therapy for Type 2 Diabetes; JAMA (2008) 299; 316-323.

„STEPS TO A LEANER EUROPE“ – eine EU-Initiative

Die EU ergreift konkrete Initiativen im „Kampf“ gegen das Übergewicht. Robert Madelin, Generaldirektor im „Public Health Department“ der EU-Kommission, will das Problem durch europaweite Maßnahmen der kommunalen Prävention lösen.
Die EU sucht aber gleichzeitig nach kohärenten und konkreten Strategien. Sie hat jetzt eine finanzielle und organisatorische Basis zur Etablierung eines europäischen Netzwerks kommunaler Maßnahmen im Kampf gegen das Übergewicht geschaffen. Das sog. „EPODE European Network“ (EPODE steht für „Ensemble Prevenons l ́Obesite des Enfants“) hat seinen Ursprung in Frankreich.
EPODE ist ein sehr aufwendiges, umfangreiches und (von außen betrachtet) geradezu enthusiastisch betriebenes Programm der kommunalen Gesundheitsförderung.

Literatur:

  1. Watson R, Steps to a leaner Europe. British Medical Journal 335 v. 15.12.07.
  2. Westley H, Thin living. British Medical Journal 335 v. 15.12.07.

Neues Adipositas-Netzwerk wird an der Uni Kiel koordiniert

Ein wissenschaftlich fundierter Katalog mit Maßnahmen, die dem Übergewicht von Kindern und Jugendlichen systematisch vorbeugen – das ist das Ziel eines neuen deutschlandweiten Forschernetzwerks, das an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) koordiniert wird.
Professor Manfred Müller vom Institut für Humanernährung und Lebensmitteltechnologie der CAU ist der Sprecher des Netzwerks, an dem auch die Universitäten Bremen, Düsseldorf und Marburg sowie das Robert-Koch-Institut in Berlin und die Deutsche Sporthochschule in Köln beteiligt sind.

Kontakt:
Prof. Manfred J. Müller
Institut für Humanernährung und Lebensmittelkunde

mmueller@nutrfoodsc.uni-kiel.de

Kommunikationsstrategie der Adipositastherapie

Das Unternehmen Abbott engagiert sich seit längerer Zeit für die Adipositasfortbildung der Ärzte. Dazu gehört ein Seminar, welches Mediziner befähigt, bei diesen Patienten eine professionelle kommunikative Beziehung herzustellen, damit eine langfristige Adipositastherapie bei vertretbarem Aufwand auch erfolgreich wird.
Wir vom Adipositas-Netzwerk SAAR möchten eine solche Fortbildung für Arzte und Therapeuten anbieten.

Jetzt verfügbar: Erste Ergebnisse der Nationalen Verzehrsstudie II

Die Nationale Verzehrstudie II (NVS II) liefert knapp 20 Jahre nach dem Bundesgesundheits- Survey 1998 (BGS) erstmalig repräsentative gesamtdeutsche Daten zum Ernährungsstatus, zu Lebensstiltypen Lebensmittelverzehr, Konsummuster und Nährstoffaufnahmen der deutschsprechenden Jugendlichen und Erwachsenen.
Der jetzt vorliegende erste Teil der Basisauswertung behandelt die Ergebnisse der anthropometrischen Messungen, die soziodemographischen Merkmale des Studienkollektivs sowie ausgewählte gesundheits- und lebensstilbezogene Parameter.
Der vollständige Ergebnisbericht, Teil 1 ist online abrufbar unter: www.bmelv.de.

Schwierige Finanzierung der interdisziplinären Therapie der Adipositas

Die therapeutischen Ansätze jeglicher Form der Adipositas folgen heute ganzheitlichen und multimodalen Konzepten, insbesondere bei der extremen oder morbiden Adipositas. Ungeklärt ist weiterhin die Frage der Finanzierung einer solchen interdisziplinären Therapie. Die Bandbreite reicht von primärpräventiven Maßnahmen nach § 20 SGB V in Form von Ernährungsberatungen und Ernährungskursen bis hin zur gezielten Patientenschulung nach § 43 SGB V. Letztere werden als ergänzende Leistungen der Rehabilitation erbracht und richten sich an adipöse Patienten mit Komorbidität. Ambulante multimodale Therapie- angebote sind leider immer noch rar gesät, eine der Ursache ist die noch mangelhafte Finanzierung einzelner Therapiemodule, die einem flächendeckenden Aufbau von Schwerpunktpraxen für Adipositas entgegenstehen. Nur vereinzelt haben bisher Krankenkassen durch individuelle Verträge mit einzelnen Leistungsanbietern die Finanzierung gesichert und damit die Versorgungslücke lokal geschlossen.

Das Adipositaszentrum im Evangelischen Krankenhaus Zweibrücken

Mit dem Zusammenspiel von internistischer Vorbehandlung, minimal invasiver Operation am Magen und plastischer Rekonstruktion der Haut nach erfolgreicher Gewichtsreduktion geht man im Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken neue Wege.
Ansprechpartner: Privatdozent Dr. Peter Schiedermaier, Chefarzt Gastroenterologie, Dr. Eva Lang, Plastische Chirurgie und Privatdozent Dr. Dieter Birk, Chefarzt Chirurgie. Tel. (06332) 422120.

Termine

  • Saarländischer Diabetikertag 2008 findet am 25.10.2008, von 9.00 bis 15.30 Uhr an den Hochwald-Kliniken in Weiskirchen statt. Mehr dazu: http://www.adipositas- saarland.de/dokumente/Plakat_Diabetiker08_2.pdf
  • Nächsten Mitgliederversammlung am Mittwoch, den 10. September um 18.00 Uhr im dem CJD Homburg
  • 16.-18. Oktober 2008: 24. Jahrestagung der Deutschen Adipositas-Gesellschaft in Freiburg: http://www.ctw-congress.de/adipositas

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