Adipositas-Tag will am 20.05.2017 für Thema Übergewicht sensibilisieren
Seminar bei Gesundheitsmesse „SALUT! plus“ bietet die Chance, sich zu informieren und mit Experten ins Gespräch zu kommen
Saarbrücken. (19.05.2017) Es betrifft alle Altersgruppen und zählt heute zu den größten medizinischen Herausforderungen. Experten sprechen von einem „explosiven Zuwachs“, mittlerweile ist jeder vierte Erwachsene in Deutschland adipös (Body-Mass-Index>30kg/m2). Und doch herrscht beim Thema Übergewicht und Adipositas noch viel Unkenntnis, was Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten angeht. Der Europäische Adipositas-Tag am Samstag, 20. Mai, will das ändern: „Das ist eine gute Gelegenheit, auf die Notwendigkeit der Prävention einerseits und der angemessenen Therapie auf der anderen Seite hinzuweisen“, sagt Prof. Dr. Angelika Thöness, Professorin für angewandte Therapiewissenschaften an der Berufsakademie für Gesundheits- und Sozialwesen Saarland und Vorsitzende des Adipositas-Netzwerkes SAAR. Der Verein verfolgt gemeinsam mit Partnern – etwa dem Ausschuss Prävention der Saarländischen Ärztekammer – das Ziel, die Prävention von Übergewicht und Adipositas voranzubringen und gleichzeitig die Versorgung Betroffener zu verbessern.
Unterschiedliche Aspekte werden beleuchtet
Eine gute Möglichkeit, für das Thema zu sensibilisieren, bietet die erste Gesundheitsmesse „SALUT! plus“ an diesem Wochenende in der Kongresshalle: Passend zum Europäischen Aktionstag findet hier am Samstag, 20. Mai, ab 10.30 Uhr ein Seminar unter dem Motto „Das Damoklesschwert des extremen Übergewichts“ statt, bei dem Experten zu den unterschiedliche Aspekten Prävention und Therapie im Kindes- und Erwachsenenalter referieren werden. Dabei haben die Zuhörer auch die Möglichkeit, nach jedem Vortrag Fragen an die Referenten zu stellen.
Chronische Erkrankung mit vielen Folgen
Der Adipositas-Tag will nicht nur auf die Krankheit selbst und Therapiemöglichkeiten aufmerksam machen, sondern auch auf die Bedeutung der gesamtgesellschaftlichen Prävention. „Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die mit eingeschränkter Lebensqualität und erhöhten Risiken für Folge- und Begleiterkrankungen einhergeht“, betont Angelika Thönnes. „Aber auch für die Gesellschaft bedeutet dies eine hohe Krankheitslast mit vermehrten vorzeitigen Einschränkungen und Verlusten in der Arbeitswelt.“
„Stigmatisierung muss verhindert werden“
Gemeinsam mit Dr. Michael Feldmann als Vertreter des Präventionsausschusses der Ärztekammer des Saarlandes fordert sie für die betroffenen Menschen eine auf Langfristigkeit angelegte strukturierte Versorgung. Dazu sei es erforderlich, die Rahmenbedingungen für die Finanzierung solcher Leistungen im Rahmen der GKV- Versorgung zu verbessern. „Der Stigmatisierung adipöser Menschen muss verhindert werden“, so die beiden in einem gemeinsamen Forderungskatalog. Dazu gehörten ausführliche Informationen über die komplexen Ursachen sowie gesellschaftliche Bewusstseinsbildung.
Frühzeitige Prävention steht im Mittelpunkt
Allen voran müsse aber die Prävention von Übergewicht und Adipositas stehen. Ziel sei es, eine Präventionskette zu schaffen, die die Verhältnisse und das Verhalten berücksichtige. „Die Prävention soll dabei bereits beim Neugeborenen, ja sogar bereits in der Schwangerschaft ansetzen und über die Lebenswelten Kindergarten, Schule und Familie reichen.“ Dies könne nur ein einem breit angelegtes Netzwerk verschiedener Akteure erfolgen, allen voran der Ärzteschaft, der therapeutischer Berufe, den Krankenkassen, Bildungseinrichtungen und auch den Medien, die dies unterstützend kommunizieren könnten.
Gemeinsam soll dazu nun ein Präventionsprogramm erarbeitet werden.
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